Postvereins-Teilfrankobrief von Bayern nach Oldenburg (1851)
In der frühen Zeit des DÖPV (Deutsch-Österreichischer Postverein) konnten Postsendungen, die nach Gebieten adressiert waren, die noch nicht beigetreten waren, nicht bis zum Empfänger frankiert werden. Der hier gezeigte Brief von München, der am 29.11.1851 nach Lohne (Oldenburg) aufgegeben wurde, ist so ein Fall, denn sowohl Bremen (Transit) als auch Oldenburg traten erst am 1.1.1852 dem Postverein bei. Die Frankierung von 9 Kreuzern für einen Postvereinsbrief über 20 Meilen wurde nur bis Bremen anerkannt, und der Empfänger musste für die Beförderung nach Lohne noch 3 Grote extra bezahlen. Statt "franco" wäre also "franco bis Bremen" korrekt gewesen. (Quelle der Abbildung: Feuser Auktionskatalog)
Postvereins-Auslandsbrief von Kaiserslautern nach Kopenhagen
Dieser Brief von Kaiserslautern nach Kopenhagen ist ein besonders attraktives Beispiel für einen markenfrankierten Brief von Bayern nach Dänemark mit dem Postvereinsporto von 9 Kreuzern plus 7 Kreuzern Weiterfranko (oben links vermerkt), die dann als "fr 2" (Silbergroschen) zusammen mit dem L1 FRANCO von der preussischen Post angeschrieben wurden. Markenbriefe mit den Quadratausgaben nach Dänemark sind nicht häufig. (Quelle der Abbildung: Deider Auktionskatalog)
Brief aus Schweden via Hamburg nach New York (1853)
Dieser Brief, der am 20.12.1853 in Stockholm aufgegeben wurde, lief über Hamburg und die Prussian Closed Mail nach New York und war bis zum Empfänger voll vorausbezahlt (siehe das PAID im roten Stempel von New York). Interessant ist die Adressierung des Briefes: Das Bethel Ship war eine schwimmende Kapelle im Hafen von New York, die sich um die dort ankommenden Auswanderer aus Schweden kümmerte. Zu diesem Schiff und den "Machern" dahinter gibt es zahlreiche Texte und Literatur, und dies kann im Internet recherchiert werden.
Brief von Schwäbisch-Gmünd nach München (1800)
Dieser Brief mit dem Einzeiler SCHW:GMÜND in Kursivschrift ist nach München adressiert und zeigt oben rechts ein Rötelgitter, mit dem zu dieser Zeit Einschreibbriefe gekennzeichnet wurden. Der Empfänger ist Maximilian Emanuel Graf von Rechberg und Rothenlöwen, der damalige Bayerische Obersthofmeister. Die Rechberg sind ein altes schwäbisches Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz die Burg Hohenrechberg bei Schwäbisch-Gmünd war. (Quelle: wikipedia; Abbildung: Rauhut & Kruschel Auktion)