Umschlag für ein Telegramm von Kemnath nach Mockersdorf (1873)

Die Telegrafie ist in der Philatelie eher ein Randbereich, wobei sie in den Altdeutschen Staaten sehr unterschiedlich ausgeprägt war. Sie lässt sich in Bayern recht vielfältig dokumentieren, u.a. mit den eigens verausgabten Telegraphenmarken. Auch die Telegrammumschläge sind interessant, denn sie zeigen den Aufgabe- und Empfangsort. Sowie bei dem hier gezeigten Umschlag von 1873 für ein Telegramm von Kemnath nach Mockersdorf (heute ein Gemeindeteil der Stadt Neustadt am Kulm). Die Entfernung auf dem Landweg betrug gerade mal eine Meile (7 km), da fragt man sich, was dem Pfarrer Riedel so dringend mitgeteilt werden sollte, dass dies per Telegramm erfolgte. Quelle der Abbildung: Klüttermann Auktionskatalog

Belege mit historischem Bezug - Brief von Salzburg nach Regensburg (1667)

 

Bei der Beschreibung von philatelistischen Belegen stehen Aspekte wie Aufgabeort- und -datum, Empfangsort und Gebühr(en) im Hauptfokus. Daneben kann aber auch ein historischer Bezug, z.B. zu Ereignissen oder Personen, sehr interessant sein. Im vorliegenden Fall wurde im Jahr 1667 ein Brief vom Statthalter von Salzburg an den Fürstbischof von Regenburg gesendet. Dies war zu der Zeit Adam Lorenz von Törring (ab 1663). Die Törrings gehören zu den ältesten Adels-Familien in Bayern, aus ihren Reihen wurden auch Ignaz Felix (ab 1613) und Max Procop (ab 1787) zum Fürstbischof erhoben. Quelle der Abbildung: Auction Galleries Auktionskatalog

Brief von Nürnberg nach Amsterdam in der 4. Gewichtsstufe (1866)

 

 Markenbriefe mit bayerischen Quadratausgaben in die Niederlande sind nicht ausgesprochen selten - in der 1. Gewichtsstufe. Schon doppelgewichtige Briefe findet man kaum, und bei dem hier gezeigten Brief in der 4. Gewichtsstufe ist es fraglich, ob es einen weiteren gibt. Der Brief von Nürnberg nach Amsterdam vom 6.2.1866 ist mit insgesamt 48 Kreuzern frankiert, die sich in 32 Kreuzer Postvereinsanteil und 16 Kreuzer Weiterfranko aufteilen. Quelle der Abbildung: Corinphila Auktionskatalog

Preußische Kopfganzsache als Fünffarbenfrankatur

In der klassischen Markenphilatelie werden Belege mit Marken verschiedener Farben besonders geschätzt. Dies können entweder Bunt- oder Mischfrankaturen sein. Bei kleinen Altdeutschen Staaten wie Bergedorf ist deren Vorkommen auf nur wenige bekannte Zweifarbenfrankaturen beschränkt. Bei Preußen ist die Auswahl größer, dennoch ist die hier gezeigte Kopfganzsache als Fünffarbenfrankatur ein echter "Hingucker" und einer von zwei bekannten derartigen Belegen sowie ein Frankatur-Unikat. Dass dies ein Begleitbrief für ein 27 Pfund schweres Paket ist, das von Berlin nach Steinhöfel bei Fürstenwalde versendet wurde, ist quasi das "Sahnehäubchen". Quelle der Abbildung: Rauhut Auktionskatalog

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