Preußische Kopfganzsache als Fünffarbenfrankatur
In der klassischen Markenphilatelie werden Belege mit Marken verschiedener Farben besonders geschätzt. Dies können entweder Bunt- oder Mischfrankaturen sein. Bei kleinen Altdeutschen Staaten wie Bergedorf ist deren Vorkommen auf nur wenige bekannte Zweifarbenfrankaturen beschränkt. Bei Preußen ist die Auswahl größer, dennoch ist die hier gezeigte Kopfganzsache als Fünffarbenfrankatur ein echter "Hingucker" und einer von zwei bekannten derartigen Belegen sowie ein Frankatur-Unikat. Dass dies ein Begleitbrief für ein 27 Pfund schweres Paket ist, das von Berlin nach Steinhöfel bei Fürstenwalde versendet wurde, ist quasi das "Sahnehäubchen". Quelle der Abbildung: Rauhut Auktionskatalog
Antwortteil einer bayerischen Ganzsache von Münnerstadt nach Königshofen
Im Zuge der Einführung von Postkarten mit eingedrucktem Wertzeichen wurden auch solche herausgegeben, die eine anhängende Antwortkarte hatten, ebenfalls mit Wertzeichen. Bedarfsmäßig verwendete Antwortkarten sind insbesondere in den frühen Jahren ziemlich selten. Die hier gezeigte bayerische Antwortkarte ist so ein Beispiel. Der Antwortteil der 1879 verausgabten Ganzsache zu 5 Pfennig wurde in Unterfranken von Münnerstadt nach Königshofen (heute Bad Königshofen) versendet. Quelle der Abbildung: Klüttermann Auktionskatalog
Zehnfachfrankatur vom 23.6.1948 innerhalb von Hamburg
Mit der am 18.6.1948 verkündeten Währungsreform für die amerikanische, britische und französische Besatzungszone wurde bestimmt, dass die Marken alter Währung bis zum 22.6.1948 verbraucht werden konnten, jedoch die zehnfache Gebühr verklebt werden musste. Sendungen der 1. Leerung am 23.6.1948 wurden ebenfalls akzeptiert. Der hier gezeigte Ortsbrief ist mit 160 Pfennig frankiert (alte Gebühr für einen Ortsbrief 16 Pfennig) und zeigt einen Absender in Eilbek (Hamburg 23). Da die Abstempelung beim Postamt Hamburg 1 am 23.6.1948 12 Uhr, also beim Empfängerpostamt, erfolgte, ist nicht klar, wo genau der Brief aufgegeben wurde. In Eilbek war mit Sicherheit das dortige Postamt zerstört (wie auch zu 90% der gesamte Stadtteil), aber der Brief zeigt, dass es eine Geschäftstätigkeit gegeben hat. Also nicht nur wegen der nicht häufigen Zehnfachfrankatur ein aussagefähiger Beleg.
Seltener Registrierungsstempel auf Einschreibbrief Zettlitz-Bamberg (1839)
Dieser am 18.1.1839 als Einschreiben in Zettlitz aufgebene Brief zeigt in der rechten oberen Ecke einen sehr seltenen Rahmenstempel mit der Nummer, unter der das Einschreiben in das Manual eingetragen wurde. Friedrich Pietz schreibt im Attest zu diesem Beleg: "Der 'stumme' Rahmenstempel ist bisher nur von der k.b. Postexpedition Zettlitz bekannt. ...". Es wäre natürlich toll, hierzu ein Beispiel eines Einschreib-Manuals aus dieser Zeit zeigen zu können, idealerweise aus Zettlitz. Quelle der Abbildung: Auktionskatalog Fischer (Nürnberg)