Zehnfachfrankatur vom 23.6.1948 innerhalb von Hamburg

Mit der am 18.6.1948 verkündeten Währungsreform für die amerikanische, britische und französische Besatzungszone wurde bestimmt, dass die Marken alter Währung bis zum 22.6.1948 verbraucht werden konnten, jedoch die zehnfache Gebühr verklebt werden musste. Sendungen der 1. Leerung am 23.6.1948 wurden ebenfalls akzeptiert. Der hier gezeigte Ortsbrief ist mit 160 Pfennig frankiert (alte Gebühr für einen Ortsbrief 16 Pfennig) und zeigt einen Absender in Eilbek (Hamburg 23). Da die Abstempelung beim Postamt Hamburg 1 am 23.6.1948 12 Uhr, also beim Empfängerpostamt, erfolgte, ist nicht klar, wo genau der Brief aufgegeben wurde. In Eilbek war mit Sicherheit das dortige Postamt zerstört (wie auch zu 90% der gesamte Stadtteil), aber der Brief zeigt, dass es eine Geschäftstätigkeit gegeben hat. Also nicht nur wegen der nicht häufigen Zehnfachfrankatur ein aussagefähiger Beleg.

 

 

Seltener Registrierungsstempel auf Einschreibbrief Zettlitz-Bamberg (1839)

Dieser am 18.1.1839 als Einschreiben in Zettlitz aufgebene Brief zeigt in der rechten oberen Ecke einen sehr seltenen Rahmenstempel mit der Nummer, unter der das Einschreiben in das Manual eingetragen wurde. Friedrich Pietz schreibt im Attest zu diesem Beleg: "Der 'stumme' Rahmenstempel ist bisher nur von der k.b. Postexpedition Zettlitz bekannt. ...". Es wäre natürlich toll, hierzu ein Beispiel eines Einschreib-Manuals aus dieser Zeit zeigen zu können, idealerweise aus Zettlitz. Quelle der Abbildung: Auktionskatalog Fischer (Nürnberg)

 

Postvorschussbrief innerhalb von Thurn und Taxis (1867)

Dieser nach Schlüchtern adressierte Postvorschussbrief wurde am 6.3.1867 in Fulda aufgegeben. Für den Vorschussbetrag von 30 Silbergroschen betrug die Prokuragebühr 1/2 Silbergroschen, dazu kam das Briefporto von ebenfalls 1/2 Silbergroschen (1. Entfernungszone bis 3 Meilen). Der Wohnort des Kreistierarztes Lambert war ein wirklich abgelegener Ort am Rande der Rhön, und man kann sich gut vorstellen, dass es dort Anfang März noch richtig winterlich zuging. Quelle der Abbildung: Dr. Derichs Auktionskatalog

Früher Postvereinsbrief aus der Schweiz nach Bayern

Dieser Postverereinsbrief ist in zweifacher Hinsicht ein besonderer Beleg. Zum einen ist die Aufgabe in Zürich am 10.8.1851 ein frühes Datum kurz nach dem Inkrafttreten des Postvereinsvertrages, und zum anderen ist das Doppelporto für die 2. Gewichtsstufe nicht sehr häufig. Beförderung aus dem 1. schweizerischen Rayon in die 3. Postvereins-Entfernungszone. Quelle der Abbildung: Corinphila Auktionskatalog

LV Aktuell


Januar 2025