Brief mit "Auslage von Duderstadt" von 1803
Dieser Brief von Berlin nach Regensburg ist nicht nur ein sehr frühes Datum für den L1 "AvD" (Auslage von Duderstadt), sondern auch der einzige bisher registrierte nach Regensburg via Duderstadt. Die Benutzung dieser Beförderungsroute basiert auf dem Postvertrag Preußen - Thurn und Taxis von 1803.
Brief von Kitzingen nach Glückstadt (ca. 1811)
Dieser Brief (leider nur eine Vorderseite) lief via Mühlhausen (siehe L1 saxe p:m:) und Hamburg nach Glückstadt (dänisch). Der Freimachungsvermerk (links unten) wurde von "Hamburg" in "Mühlhausen" geändert, und die große rote "63" könnte das Empfängerporto in Skilling sein. Ein "Rätsel" ist das "Nota Bene" Zeichen (oben mittig), denn die Aufgabe als Einschreiben ist nicht in der sonst in Bayern üblichen Weise vermerkt. Vorschläge zur weiteren Erklärung des Beleges sind willkommen!
Postformulare als Sammelthema?
Postformulare (zumindest gebrauchte) gehören zur Postgeschichte, und innerhalb geeigneter Sammelgebiete verdienen sie in jedem Fall Beachtung. Natürlich kann man "nur" Postformulare sammeln, aber um ihren Wert voll auszuschöpfen, ist die Beschäftigung mit der zugrundeliegenden Dienstleistung erforderlich. Im gezeigten Fall ist dies die Aufgabe eines nach München adressierten Paketes. Der Regensburger Schein von 1810 aus der Zeit der Fürstprimatischen Post ist recht selten.
DÖPV oder noch nicht DÖPV, das ist hier die Frage
Die Antwort ist klar: Das Thurn & Taxis Postamt in Hamburg trat am 1.4.1851 dem DÖPV bei, Württemberg erst am 1.9.1851. Somit ist dieser am 14.12.1850 in Hamburg aufgegebene Brief nach Künzelsau ein sogenannter Vorvertragsbrief. In dieser Zeit mussten die Postbediensteten die relevanten DÖPV-Zugehörigkeiten prüfen, um die Gebühren korrekt festsetzen zu können.